Antwort von Dr. Müller aus Heinsberg auf meine eMail vom 4.2.2007

 

  Sehr geehrte Frau Schneider, gerne beantworte ich Ihre Mail.
 
  >  1) Sollte man jeden Junghund vorsorglich stress-röntgen lassen? 
 
  Wenn man auch nur den leisesten Verdacht hat, auf jeden Fall. Besonders bei Junghunden der Retriever-Rassen  würde ich mir Gewissheit verschaffen.
  
  >  2) Oder bei welchen Auffälligkeiten sollte man das tun? 
 
 Auf jeden Fall, wenn der Hund nach Belastung eine Hinterhandlahmheit oder Bewegungsanomalie  aufweist.
 
  >  3) Gibt es Kollegen (deutschlandweit), die das genauso handhaben wie Sie? 
   
  Jeder Tierarzt, der eine HD- Röntgenzulassung besitzt, müsste diese Art der Röntgenaufnahme  anfertigen können. 
 
  >  4) Wie kann man bei seinem jeweiligen TA ein Röntgenbild so erstellen lassen, dass Sie es "lesen" können? 
 
  Es genügt ein großer Sandsack zwischen den Beinen bei einer Standard-HD-Röntgenaufnahme.
Aber vielfach erhalte ich Bilder in ganz normaler Aufnahmetechnik. Bei den meisten kann ich die Lockerheit sofort erkennen, aber es gibt halt die Fälle, wo auf trügerische Weise alles normal erscheint.
 
  >  Das "normale" Röntgenbild unseres Retrievers war im Alter von 7 Monaten HD-frei...jetzt, mit etwas über 2 Jahren hat er rechts eine neue Hüfte (in Duisburg-Kaiserberg, Dr. Saers) bekommen, weil sein Zustand desolat war... 
 
  Das war bei Ihrem Hund vermutlich genau so ein Fall.
 
  >  die Internetseite über unseren Hund, die wir eigentlich nur aus Freude an unserem Hund aufgebaut hatten, erweitert sich  mehr und mehr zur HD-Seite (Foren-Feedbacks zeigen die Verunsicherung der Hundehalter..)---und ich möchte gerne   -dank Ihres Wissens- Aufklärung betreiben.Ich habe in zwei Monaten 1200 Leser erreicht (und das ist erst der Anfang), wenn nur 1% "zuhört", macht das vielleicht die eine oder andere OP überflüssig.
 
  Genau um diese Aufklärung der Tierbesitzer UND Tierärzte (die leider vielfach nicht informiert sind) geht es mir.
 
  Es ist sicher besser (und billiger) ein natürliches Hüftgelenk beim Junghund zu retten. Und nebenbei bemerkt, eine sehr dankbare Aufgabe, wenn man die Resultate und den Dank der Tierbesitzer sieht.
 
  Mit freundlichen Grüßen aus Heinsberg
 
  Dr. Dieter Müller
 
  Fachtierarzt für Kleintiere, Chirurgie, Augenheilkunde
  Kempener Str. 59
  D 52525 Heinsberg
  Tel: +49-2452-21870
  Fax: +49-2452-24497

Damit Sie als Hundehalter über die Kosten für diese nötige, oder besser vorsorgliche, Maßnahme nicht im Ungewissen bleiben,     füge ich hier noch folgendes an:                                                           

anbei ein Musterbeispiel für eine HD-Röntgenuntersuchung in Stresstechnik (2 Aufnahmen) mit einer antagonisierbaren Kurznarkose. Der Hund ist nach der Untersuchung wieder wach und gehfähig. Zur genauen Diagnosestellung ist unbedingt eine antagonisierbare Kurznarkose notwendig.
 
Untersuchung oder Beratung Hund GOT 20 f                              10,74
Injektionsnarkose Hund GOT Z 4.3 e                                            15,34
Domitor 1 ml                                                                                    12,97
Torbugesic 1 ml                                                                              10,31
Röntgen Aufnahmen (GOT 410b)                                     25,56
Röntgen Aufnahmen (GOT 410b)                                     25,56
Röntgenmaterial                                                                               3,65
Injektion 504 a                                                                                   4,60
Antisedan                                                                                        12,96
Summe netto                                                                       125,34
19 % MwSt.                                                                                     23,81
 ---------------------------------------------------------------------------------------------
Rechnungssumme     
                                                                                                     149,15
Die Kosten berechnen sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)

                                                                                                                               zurück zu den Rudelführerfehlern